Wer soll an der Strategie mitarbeiten? Zentral ist, dass nicht nur die obersten Hierarchiestufen die Strategie ausarbeiten. Nebst Verwaltungsrat und Geschäftsleitung sollten auch Vertreter aus anderen Unternehmensteilen mitreden. Das sorgt für eine Verankerung auf allen Hierarchiestufen.
Die Strategie soll kein exklusives Verwaltungstool sein, sondern für alle Teammitglieder sichtbar. Natürlich gibt es Bereiche, die man nicht mit der gesamten Belegschaft teilt. Aber einige zentrale Aspekte müssen sichtbar sein. Man kann sie attraktiv visualisieren und intern kommunizieren. Führungskräfte sollten den Mitarbeitenden erklären, wie aktuelle Entscheidungen mit der Strategie zusammenhängen. Dieses Verknüpfen von Berufsalltag mit dem theoretischen Papier macht die Strategie greifbar und schafft Vertrauen. Im besten Fall entsteht ein Wir-Gefühl.
Die Perioden werden immer kürzer – früher waren es bis zu fünf Jahre, heute zwei bis drei. Der Markt verändert sich schneller, und Firmen passen sich diesem Tempo an. Zudem sind mehr Teilaspekte zu berücksichtigen, beispielsweise der Kulturprozess. Ein weiteres Beispiel ist das Energiemanagement: Wenn heute ein Unternehmen nicht auf Nachhaltigkeit achtet, gefährdet es die eigene Reputation. Früher wäre das kaum ein Problem gewesen.
Zu einer Strategie gehört immer ein regelmässiger Soll-Ist Abgleich, mindestens halbjährlich, je nach Unternehmens grösse vierteljährlich. Ich empfehle dafür auch eine externe Moderation – denn ein methodenstarkes Vorgehen und der «Blick von aussen» können sehr hilfreich sein.
Jörg Neumann ist Geschäftsführer von NeumannZanetti & Partner. Das Team mit 24 Mitarbeitenden begleitet Firmen bei wichtigen Entwicklungen (Dienstleistungsqualität / Führungsentwicklung) und in Veränderungsprozessen. Zuvor war Jörg Neumann u.a. Mitglied der Geschäftsleitung der Bürgenstock Hotels & Resort.